Was im März wichtig war
Liebe Leserinnen und Leser,
über den personellen Abbau in Redaktionen, knappe Zeitverträge und miserable Honorare ist in den vergangenen Jahren zu Recht viel genörgelt worden. Aber der angststarren Stimmen werden es weniger. Allmählich zeichnet sich sogar ein neuer Optimismus ab. Nicht in den etablierten Verlagshäusern, sondern bei denen, die Innovationen schnell und unkompliziert umsetzen können: Die Freiberufler erkennen die immense Kraft ihrer Flexibilität und fassen den Mut, sie für sich zu nutzen. Indem sie sich selbst zur Marke machen wie ein Daniel Bröckerhoff. In Form von Crowdfunding-Projekten wie Substanz. Oder im multidisziplinären Team wie ein Teil unserer Medialab-Stipendiaten mit ihrem Gentrifizierungs-Projekt einundleizpig.
VOCER wird diesen neuen Optimismus in Zukunft noch intensiver begleiten. Weil wir von den Vorwärtsstürmern unter der Freiberuflern viel lernen können. Und weil wir von der Zeit des Nörgelns genug haben.
Begleiten Sie uns!
Ihr
Mark Heywinkel
Redaktionsleiter VOCER
Was im März lesenswert war:
Journalisten berichten oft und viel über unfaire Arbeitsbedingungen in verschiedenen Branchen, über die eigene schweigen sie sich jedoch aus. In Video-Interviews von Anne Kathrin Thüringer und Roman Kern sprachen dann doch vier Journalisten, über die Probleme der Medienbranche: Schlechte Bezahlung und damit ein Verlust der Qualität gesendeter oder geschriebener Beiträge.
Wo die Probleme beim deutschen Medienjournalismus liegen, hat uns Volker Lilienthal aufgeschrieben. Seine These: „Allzu viele Medienjournalisten haben in jüngerer Zeit ihr eigenes, nachvollziehbares Interesse an Arbeitsplatzerhalt und das Mitgefühl für die Eigentümer der privaten Medienorganisationen über die unabhängige Sachverhaltsvermittlung gestellt.“
Den „großen Wurf“ vermissen Heiko Hilker und Uwe Kammann: Sie foderten die Ministerpräsidenten der Länder auf, den Reformstau in der Medienpolitik anzugehen. Auf gleich mehreren Baustellen fordern sie Nachbesserung: der Rundfunkbeitrag sowie dem Jugendmedienschutz und dem Digital- und Spartenangebotskonzept für ARD und ZDF soll sich die Politiker endlich annehmen.
Nach all den Problemen gibt es aber auch gute Nachrichten: vom Nachwuchs. Mark Heywinkel und Philipp Löwe haben für ihr Dossier Mediatopia junge Journalisten getroffen, die als Vorbilder dienen können: weil sie ihr eigenes Ding machen und neue Formate ausprobieren: Den Anfang machten sie mit Tim Klimes von „140 Sekunden“, Jasper Fabian Wenzel von „Weeklys“ und Isabell Hummel hat ein tolles Stadtmagazin gegründet.
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