Mit Erwartungen überfrachtet
Auch die Angeklagten im NSU-Prozess haben Rechte, auch ihre Verteidiger verdienen Respekt. Sonst kann dieses schwierige Verfahren nicht gelingen.
Gisela Friedrichsen gilt als bekannteste Gerichtsreporterin Deutschlands. Die gebürtige Münchnerin studierte Germanistik und Geschichte und war von 1973 bis 1989 Redakteurin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Seit 1989 erscheinen ihre Reportagen im "Spiegel". Sie hat über weit mehr als 300 Strafverfahren berichtet und mehrere Bücher veröffentlicht. Ihr Interesse gilt weniger den Paragraphen als den Menschen, die mit der Justiz zu tun bekommen.
Auch die Angeklagten im NSU-Prozess haben Rechte, auch ihre Verteidiger verdienen Respekt. Sonst kann dieses schwierige Verfahren nicht gelingen.
Aus dem „privaten Lebensbereich“ Angeklagter darf nicht ohne weiteres berichtet werden, lautet ein aktuelles Urteil. Dabei arbeiten Gerichtsreporter längst mit der Schere im Kopf. Was lässt sich aus dem Fall Kachelmann wirklich lernen?