Eine Frage des Glaubens (Erklärer)
Journalisten recherchieren und vermitteln Fakten. Aber was ist, wenn es keine Fakten gibt, nur Glauben? Dann gehen die Meinungen oft stark auseinander. Beiträge über Glaubensthemen polarisieren. VOCER fragt nach: Sollen Medien Glauben vermitteln? Und welchen? Wo liegen die Grenzen zwischen gutem Glauben und gefährlichem? Wie schwierig ist es, kritisch über (Aber-)Glauben zu berichten? Wie nutzen Gläubige die Medien? Und wie groß ist die Freiheit der Religion?
Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland betreiben einen immensen Aufwand, um in den Medien präsent zu sein. Aber auch Esoteriker, Atheisten und etliche weltanschauliche, zum Teil fundamentalistische Gruppierungen, buhlen um die Aufmerksamkeit der Menschen. Gerade das Internet bietet ihnen riesige Möglichkeiten. Oft ist es kaum zu durchschauen, welche Ideologie sich hinter einer Seite verbirgt. Das ist nur eine von vielen Herausforderungen, vor denen Journalisten stehen. VOCER will einen Blick auf den missionarischen Eifer werfen, auf die PR- und Medienarbeit von denen, die Menschen für ihren Glauben gewinnen wollen.
Außerdem will VOCER in diesem Dossier darüber debattieren, wie Journalisten mit Glaubensthemen umgehen. Wie viel Glaube und Aberglaube findet seinen Weg in die Medienlandschaft? Wie können Journalisten Ihre Sorgfaltspflicht erfüllen, wenn es nicht um Fakten geht? Und wie wappnet man sich für zum Teil heftig geführte ideologische Auseinandersetzungen?
Dieses Dossier wird von Christian Baars verantwortet.