Gesnowfallte Dossiers
Wir haben VOCER-Autoren und -Freunde nach ihrer Vision für das Jahr 2014 gefragt. Ihre Ideen veröffentlichen wir in Serie bis zum Jahreswechsel. Diesen Fragebogen hat uns VOCER-Herausgeber Stephan Weichert beantwortet.
VOCER: Was kann/soll die Medienbranche im Jahr 2014 verändern?
Stephan Weichert: Disruptive Entwicklungen und Innovationen werden auch im kommenden Jahr für spannende Überraschungen in der Branche sorgen: Erstens werden wir in Deutschland mehr geniale Startups wie „Tame„, „Torial“ oder „Hostwriter“ erleben. Zweitens werden sich viele Redaktionen stärker in Richtung Dialogisierung mit dem Publikum öffnen. Und es wird, drittens, weitere unerwartete Übernahmen und Verschmelzungen etablierter Medienmarken geben wie den Verkauf der „Washington Post“ an Amazon-Gründer Jeff Bezos oder zuletzt die angekündigte Übernahme von N24 durch Springer.
Was zeichnet den digitalen Journalisten im Jahr 2014 aus?
Den Journalisten: Mehr ehrliche Bereitschaft der Redaktionen zum Publikumsdialog bei gleichzeitig wachsender Transparenz der journalistischen Arbeit. Den Journalismus: Hoffentlich noch mehr ‚gesnowfallte‘ Multimedia-Dossiers, schicke Parallax Scrolling Stories und Listicles à la Buzzfeed.
Welche Nachrichten wollen Sie 2014 nicht mehr lesen?
Weniger absurde Shitstorms und Empörungswellen im Netz und keine Bad News über die kriselnde Medienbranche mehr.
Welches journalistische Projekt wird 2014 richtig erfolgreich?
Ein gutes Gelingen wünsche ich vor allem den journalistischen Projekten, die auch im Scheitern einen Erfolg sehen, weil wir alle nunmal aus unseren Fehlern lernen dürfen. Besonders die Daumen drücke ich Daniel Bröckerhoff dafür, dass seine neuen Crowdfunding-Projekte im kommenden Jahr die nötige Unterstützung bekommen. Und erfolgreich werden ganz bestimmt einige von unserem VOCER Innovation Medialab angeschobenen Projekte.
Was erwartet uns von Ihnen im kommenden Jahr?
Als pressrechtlich verantwortlicher Herausgaber darf ich verraten, dass VOCER und VOCER Medialab 2014 noch stärker zum Think Tank für digitale Medieninnovationen zusammenwachsen werden – diesen Erfolg verdanken wir unseren Autoren, Stipendiaten, Förderern und natürlich der Redaktion.