Magious: Gedruckte Nachrichten à la carte
Über 1800 Zeitungen und Zeitschriften gibt es in Deutschland, die hiesige Medienlandschaft ist sehr divers. Und dennoch oder gerade deswegen hatten Ragnor und Fynn Comerford sowie Robin Pohl das Gefühl, als würde dem Markt etwas fehlen: ein persönliches, auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenes Magazin. Also haben die 18- und 19-Jährigen Magious gegründet – Slogen: „Deine persönliche Zeitschrift“.
Die Idee des Trios ist nicht neu: In Deutschland hat vor ein paar Jahren das Berliner Start-up Niiu versucht, eine individuelle Tageszeitung täglich drucken und ausliefern zu lassen. Das Konzept ging nicht auf, die Produktionskosten waren zu hoch. Heute heißt Niiu Newscase und erscheint digital fürs Smartphone und Tablet.
Davon wollen sich die Magious-Gründer allerdings nicht abschrecken lassen. Sie glauben daran, dass Leser ihre Lieblingsmagazine nicht in Gänze lesen wollen, sondern nur die Ressorts, die ihrem Geschmack am ehesten entsprechen. Mit einer Crowdfunding-Kampagne sammeln sie nun Geld, um ihre Idee mit einer Fundingsumme von 12.000 Euro anzuschieben.
Kein mühsames Geklicke
Wenn alles so läuft wie geplant, können sich Leser auf der Magious-Webseite künftig aus verschiedenen Magazinen fünf bis zehn Rubriken zusammensuchen, aus denen die Inhalte für ihre persönliche Zeitschrift gezogen werden. „Wir möchten sowohl die Flexibilität und Individualität einer digitalen Zeitschrift liefern, aber gleichzeitig das Leseerlebnis eines gedruckten Hefts anbieten“, bringt Fynn Comerford das Konzept auf den Punkt. „Der Leser muss sich nicht mehr mühsam durchs Netz klicken, um die Texte zu finden, die er gerne lesen möchte. Magious löst dieses Problem für uns.“ Wieviel ein Magazin kostet, ist abhängig von der Anzahl der Rubriken, aber auch von der Entscheidung, ob die individuelle Zeitschrift Werbung enthalten soll oder nicht.
Aber können drei junge Typen ein solches Projekt stämmen? Einige Verlage seien bereits überzeugt von ihrer Idee, sagen die Magious-Gründer – immerhin bleibe beim gedruckten Magazin „das Leseerlebnis nicht auf der Strecke“ wie bei einem digitalen Produkt, erklärt Fynn Comerford. Für alle Digitalbegeisterten ist dennoch eine App geplant. Zumindest für die ferne Zukunft.
VOCER hat nicht nur selbst ein alternatives Finanzierungsmodell, sondern schreibt auch über andere Projekte, die unkonventionelle Wege gehen. In Kooperation mit Startnext stellen wir regelmäßig Projekte vor, die wir für fördernswert halten.