, ,

Medialab-Stipendiatinnen in Brasilien: Startschuss für crowdspondent

crowdspondent.de

Alles Weitere zum Projekt auch auf crowdspondent.de

Während ihr das hier lest, sind wir – Steffi Fetz und Lisa Altmeier – hoffentlich gut in Rio de Janeiro gelandet. Denn da geht heute unser vom VOCER Innovation Medialab unterstütztes Abenteuer los. Als die persönlichen Auslandskorrespondenten unserer User – euch – erkunden wir drei Monate alles in Brasilien, was ihr wissen, sehen und hören wollt. Unser Motto ist: Schickt uns weg!

In den letzten zwei Monaten haben wir unser journalistisches Experiment vorbereitet. Wir haben viel über das Land gelesen, Portugiesisch geübt und Leute gefragt, ob sie nicht vielleicht irgendwo jemanden kennen. Parallel dazu haben wir uns überlegt, wie unser Projekt konkret funktionieren soll. Uns waren das Mitmach-Prinzip und eine offene Recherche von Anfang an wichtig. Nicht ganz klar war uns jedoch, wie wir diese Ideen konkret umsetzen können. Wie wir den Gedanken nennen, verbreiten und andere dafür begeistern können.

Johannes Wendt, ein Freund aus der Journalistenschule, hat uns die Idee zum Namen crowdspondent gestiftet. Inhaltlich trifft der Name genau das, was wir machen: Meute trifft Auslandskorrespondent. Danach war alles irgendwie einfacher.

Immer weniger Korrespondenten

Noch bevor wir es uns bei Twitter und Facebook richtig gemütlich machten, hatten unseren Beta-Blog schon ein paar Online-Spezialisten gesichtet, die unsere Seite weiterverbreiteten, ohne dass wir etwas dafür oder dagegen tun konnten.

Dahinter steckt sicher auch, dass das Interesse an Brasilien gerade immens angestiegen ist, weil so viele Menschen gegen WM und Politik protestieren. Wir sind gespannt, ob die verstärkte Berichterstattung in den deutschen Medien ein vorübergehendes Phänomen ist, oder ob sich Journalisten tatsächlich langfristig und tiefgründig mit den Problemen Brasiliens auseinandersetzen werden.

Hinter unserer Idee steckt aber der Gedanke, dass es wichtig ist, auch unabhängig von einem kurzfristigen Nachrichtenereignis über andere Länder zu berichten. Doch Verlage leisten sich immer seltener Korrespondenten, die das vor Ort für ihre Leser machen.

Start in die Betaphase

Vergangenes Wochenende ist die Seite offiziell gestartet. Seitdem haben wir schon etwa 20 teilweise hochkreative Ideen über soziale Netzwerke zugeschickt bekommen: Unsere User wollen zum Beispiel, dass wir für sie die Schwangerschaftsindustrie untersuchen, die Vertreibung von Urwaldeinwohnern begleiten, meeresbiologische Forschungsstationen besuchen oder schuhklebersüchtige Straßenkinder befragen. Außerdem sollen wir zum Oktoberfest nach Blumenau gehen und uns eine Walwanderung anschauen. Und natürlich wollen auch viele Menschen, dass wir die Proteste für sie begleiten.

Wir sind gespannt, wie unser Experiment des Auslands-Mitmach-Journalismus funktionieren wird. Die Fortschritte könnt ihr unter anderem hier im VOCER-Blog verfolgen. Falls ihr gute Ideen habt, könnt ihr gerne mitmachen:
www.crowdspondent.de
Facebook-Seite
@crowdspondent auf Twitter