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Was im November wichtig war

Illustration: Christiane Strauss

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Liebe Leser,

was bedeutet es für eine Mediengesellschaft, wenn ihre Tageszeitungen sterben? Sie kennen die Antwort, viele von Ihnen werden sie nicht mögen: Es verändert sich etwas.

Das Aus für „Frankfurter Rundschau“* und „Financial Times Deutschland“ ist ein Abschied von der Idee, dass Kommunikationsmodelle ewige Gültigkeit haben könnten. Es ist die traurige Erkenntnis, dass Journalismus sich immer schwerer finanzieren lässt. Und es ist ein Aufbruch der Mediengesellschaft in eine neue, digitale Welt, die da draußen schon längst vorhanden ist. Also keine Angst.

Was wir brauchen, sind neue Konzepte für diese Welt, in der die Spielregeln der alten Medienrepublik immer mehr außer Kraft gesetzt werden. Immerhin können wir den Übergang der analogen Ära in den digitalen Raum selbst gestalten – was für eine Chance! VOCER gibt den kontroversen Stimmen dieses Wandels eine Plattform. Melden Sie sich zu Wort!

Und nein: Print ist noch nicht tot.

Alexander von Streit
Mitherausgeber VOCER
(* „FR“-Volontär 2000/2001)


Was vergangenen Monat lesenswert war auf VOCER:

Es wurde sehr viel darüber diskutiert im letzten Monat, wie eine Zeitung aussehen muss, um noch Zukunft zu haben. Stefan Plöchinger, Chefredakteur von „Süddeutsche.de“, skizzierte eine Strategie: „Wieso wir Leserclubs brauchen“.

Anlässlich des beschleunigten Zeitungssterbens rief VOCER-Mitherausgeber Stephan Weichert die Verleger auf, Print einfach Print sein zu lassen und sich den Organismus der Zeitung davon losgelöst vorzustellen.

Zu überwiegend Printverlegern sprach Nachwuchsjournalist Mark Heywinkel im November beim Publishers‘ Summit in Berlin. Ihnen und den Ausbildern der nächsten Mediengeneration gab er seine deutliche Botschaft mit auf den Weg: Das Internet macht Spaß!“

VOCER veröffentlichte auch dieses Plädoyer des früheren ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender an Journalisten, öfter mal Luft zu holen und sich den Luxus Zeit wieder zu gönnen.

Nicht zuletzt prägte eine hitzige Debatte über die Öffentlich-Rechtlichen die letzten Wochen, ausgelöst von Hans-Peter Siebenhaar, der in seiner kontroversen Streitschrift „Die Nimmersatten“ hart mit ARD und ZDF ins Gericht geht. Fernsehkritikerin Klaudia Wick konterte auf VOCER: „Gutes Fernsehen ist kein Bürgerwille“.