Sauna-Talk und HuffPo-Turbine
Steffen Leidel beantwortet im „lab“ Ausbildungsblog der Deutschen Welle (wird reformiert: mehr Online, weniger Radio) „fünf Statements, die in dem Reformprozess immer wieder zu hören sind und wahrscheinlich nicht allein DW-spezifisch sind“. In der Tat dürften die Fragen und Antworten Mitarbeiter und Stratagen auch weiterer Medienhäuser interessieren (und freie Mitarbeiter auch). Ein „Best of“ mit vielen Links, da Leidel und sein Kollege Marcus Bösch zu fast jedem der angesprochen Aspekte schon etwas geschrieben haben.
Moving away from ‚the story‘: 5 roles of an online investigations team
Der britische Journalismus-Professor Paul Bradshaw, der seit zehn Jahren Online-Journalismus unterrichtet, will in einem Experiment herausfinden, ob zwei Extreme im Online-Journalismus vermeidbar sind. Die Probleme: Online-Journalisten neigen entweder dazu, an ihren linearen Geschichten zu feilen, bis sie sie wirklich gut sind, verlieren dabei aber online-spezifische Dimensionen wie Feedback und Verlinkungen aus dem Blick. Oder sie produzieren kurzatmigen Häppchenjournalismus („Churnalism“). Bradshaws Lösungsansatz: Teams zusammenstellen mit festen Rollen wie Community-Manager, Datenjournalist etc.
At Almost 400,000 Subscribers, Inside the News York Times Pay Strategy, Year 2
Medienanalyst Ken Doctor hat sich die offiziellen Zahlen der „New York Times“ nach einem Jahr Paywall angeschaut und mit Hintergrundinformationen angereichert. Eine der Erkenntnisse: Die „NYT“ konnte gegen den Markttrend ihre für den Anzeigenumsatz wichtige gedruckte Sonntagsauflage im vergangenen Jahr steigern. Allerdings ist das Digitalabo um 60 Dollar pro Jahr günstiger, wenn man die Sonntagszeitung dazubucht, als ohne Sonntagsabo. Das ist aber nur auf den ersten Blick paradox. Dazu Doctor: „Keep the Sunday paper strong for at least several more years – and quite likely longer – and the ‚Times‘ gains a fighting chance to find a print/digital hybrid model to sustain its journalism.“
Besser twittern: Eine Studie zeigt, welche Tweets wirklich ankommen
Sebastian Matthes gibt in seinem Blog in der „Wirtschaftswoche“ Tipps für den Erfolg bei Twitter. Er beruft sich dabei nicht auf sein Bauchgefühl oder eigene Erfahrungen, sondern auf eine empirische Studie: Was wollen Follower wirklich lesen? Nutzwert und Humor. Killer sind Gejammer über verpasste Straßenbahnen und „Check-Ins“ bei Foursquare.
Hitziger Sauna-Talk mit Jeff Jarvis
„Bauerfeind“ hat sich zum Interview mit Jeff Jarvis in der Sauna getroffen. Es ist nicht das erste Mal, dass Jarvis in der Sauna über seine Thesen plaudert, aber das erste Mal, dass eine Kamera mitlief. Die Video-Auszeichnung ist in der ZDF-Mediathek abrufbar. Wer Jarvis‘ neues Buch „Public Parts“ nicht kennt, erfährt von ihm eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte. Heiß war es allerdings nicht.
engel links, teufel rechts … oder so
PR-Beraterin Maria Pöttering, alias „Frau Pö“, denkt nach über Facebooks Timeline/Chronik, über Googles neue Datenschutzbestimmungen und den vieldiskutierten angeblich baldigen Untergang der Netzkultur. Klare Worte.
‚Huffington Post‘ Employee Sucked Into Aggregation Turbine
Verfechter eines Leistungsschutzrechts für Presseverlage werden vielleicht schadenfreudig vernehmen, dass zum ersten Mal ein Mitarbeiter der Content-saugenden „Huffington Post“ Opfer des riesigen konzerneigenen Aggregators geworden ist. Mit Todesfolge. Nachzulesen auf dem Satireportal Onion News.
Die Linktipps erscheinen auch auf „Medial Digital“.